Auf ein Wort / Lesepredigten
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21. Sonntag nach Trinitatis
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9. Sonntag nach Trinitatis
8. Sonntag nach Trinitatis
4. Sonntag nach Trinitatis
2. Sonntag nach Trinitatis
1. Sonntag Nach Trinitatis
Trinitatis
Quasimodogeniti
Karfreitag 2022
Palmsonntag
Sonntag Judika
Sonntag Lätare
Sonntag Okuli
Friedensgebet am 25. Februar
2. Sonntag vor der Passionszeit
3. So. vor der Passionszeit
4. So. vor der Passionszeit
letzter Sonntag nach Epiphanias
3. Sonntag nach Epiphanias
2. Sonntag nach Epiphanias
1. Sonntag nach Epiphanias
1. Sonntag nach Weihnachten
Neujahr
Predigt zur Wiedereröffnung von St. Marien
Andacht zur Wiedereröffnung von St. Marien am 12. Dezember 2021 von Superintendent Uwe jauch
Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, und der Friede Gottes…
Liebe Gemeinde, liebe Gäste aus nah und fern, Schwestern und Brüder in Christus!
Nun ist es geschafft! Lange erhofft und ersehnt, mit Spannung erwartet, auch schon mal verschoben:
Ja, was denn: Die Einweihung?
Einweihung - passt nicht so richtig. Ein Beispiel:
Ich bin im Sommer mal gefragt worden, ob ich nicht in eine der Gemeinden des Kirchenkreises kommen könne, um das neu errichtete Sanitärgebäude einzuweihen?
Wie sie das jetzt meine, habe ich die Kirchenälteste gefragt. Und wir mussten lachen. Aber natürlich bin ich hin. So etwas hat man in seinem Pfarr-Dienstleben vielleicht nur einmal.
Nicht zum Einweihen bin ich hin, aber zu einem schönen Gemeindefest mit Gottesdienst, Posaunen, Würstchen und Bier.
In – Betrieb-Nahme – klingt mir zu technisch.
In – Dienst-Nahme oder Wieder – in- Dienst- Nahme klingt schon besser, aber auch nicht gut.
Wir werden noch suchen müssen.
Es ist halt so: Der Tag ist da. Der erwartete Tag.
3. Sonntag im Advent.
Die Tür steht offen.
Die Gemeinde kann ihr Gotteshaus, das auch ihr Zuhause ist, wieder beziehen. Die ersten und wichtigsten Einrichtungs- gegenstände sind schon eingeräumt.
In das Haus, aus Stein gebaut, und mit Steinen gefüllt, zieht Leben ein.
Wie feierlich war doch der Einzug durch das Kirchenportal, dazu die Musik und der Gesang!
Offene Türen sind ja das große Thema im Advent, offen für uns.
Aber vielmehr offen für Gott, dass er kommen kann zu uns.
In unsere Kirchen, in unsre Städte und Häuser, in unser Leben und in unsere Häuser.
Die Türen am Adventskalender sind somit nicht nur zum Verkürzen der Wartezeit, sondern auch ein wichtiges Symbol für das bevorstehende Fest:
Wenn Gott zu uns kommt, soll er offene Türen finden.
Gut,
dass wir in den Kirchen auch an alten Traditionen festhalten,
dass wir das bewahren, was seit Jahrhunderten Menschen wichtig war:
Wenn die Tage kürzer und die Abende länger werden,
wenn es Tag für Tag dunkler wird,
wenn wir dichter aneinander rücken müssen,
dann kommt ER; dann ist Gott besonders nahe,
mitten unter uns und bringt ein Licht in die Welt,
das alle Dunkelheit vertreibt.
Ob Weihnachten so schön wäre, wenn es die Zeit davor, den Advent nicht gäbe, habe ich mich gefragt.
Den Advent mit seinem ambivalenten Charakter:
Gott kommt. Am Ende der Zeit, am Ende der Welt, am Ende meines Lebens und am Beginn der Ewigkeit, dann ist Gott da.
Und gleichzeitig ist er schon da, vor langer Zeit geboren als Kind, armselig in Windeln gewickelt, Mensch unter uns, und Jahr für Jahr feiern wir seine Ankunft.
Vielleicht sind wir die Be-Wahrer dieser alten Tradition und müssten sagen den Menschen, die im 2. Corona – Advent noch ganz andere Sorgen haben:
Dass Gott in ihre, in unsere Welt geboren ist als Kind im Stall von Bethlehem. Und:
Dass Advent Ankunft bedeutet und dass wir warten auf Gott im Leben und in unserer Welt.
Dann ist die Adventszeit eine besinnliche Zeit.
Früher war sie eine Fastenzeit, eine Zeit der Vorbereitung darauf, dass Gott in die Welt und in mein Leben kommt. Liturgische Farbe ist violett wie in der Passionszeit.
Glauben Sie , dass das einer verstehen würde?
Deshalb gehören die Texte, die Lesungen zu den Festtagen.
Das Evangelium, das wir heute hörten, ist so etwas, wie eine Weihnachts – Vorgeschichte, aufgeschrieben bei Lukas im
1. Kapitel. Denn nicht mit der Weihnachtsgeschichte, die folgt erst im nächsten Kapitel, sondern mit einigen Vorerzählungen setzt das Lukasevangelium ein. Die Vorgeschichten bereiten zwar das große Ereignis der Geburt Jesu vor, aber nicht nur das:
Sie knüpfen auch an die Vorgeschichten an; an die Geschichten des Alten Testaments und machen damit deutlich:
Das was mit Jesus und seiner Geburt so neu begonnen hat,
ist auch ganz alt; eine Fortsetzung der langen Geschichte Gottes mit seinen Menschen. Und mehr noch: Sie ist Erfüllung der Geschichte, Vollendung dieser Geschichte.
Aber sagen Sie bitte: Welche Bedeutung hätte so eine Aussage heute und wie könnte man das heute sagen:
„Keine Angst vor der Zukunft! Vor der Pandemie nicht und nicht vor der Inflation und auch nicht vor Krieg und Gewalt?“
Das sicher nicht. Wir sind ja Menschen. Das alles kann man nicht verhindern, auch nicht die Angst davor.
Aber:
„Alles was dir begegnet, jetzt und in Zukunft, bleibt im Plan eines großen Gottes, der dein Leben genauso in der Hand hält wie er die ganze Welt behütet.“
Und das andere:
Advent bedeutet nicht nur: Habt keine Angst! Sondern bedeutet auch: Wir können, wir dürfen und wir sollten mit Gott rechnen.
Auch unsere besorgniserregende Gegenwart und unsere Zukunft ist davon bestimmt, dass Gott in die WELT und ins Leben kommt.
Seid bereit! Hätte ich beinahe gesagt.
Aber so ähnlich klingt es für den 3. Advent aus dem Buch des Propheten Jesaja im 40. Kapitel:
„Bereitet dem Herrn den Weg, denn siehe der Herr kommt gewaltig“.
Bereitet den Weg, macht gerade und eben, räumt Steine weg.
Daran schließt der Lobgesang des Zacharias aus dem gehörten Lukasevangelium an:
„Und du, Kindlein, wirst ein Prophet des Höchsten heißen. Denn du wirst dem Herrn vorangehen, dass du seinen Weg bereitest“.
Und als Zacharias seinen Lobgesang beendet hatte, beginnt Lukas im 2. Kapitel s:
„Und es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Gebot von dem Kaiser Augustus ausging….“
Das große Wunder der Weihnacht, das große Wunder der Menschwerdung Gottes geschieht in der Geburt eines Kindes.
Es gibt kein größeres Wunder als dieses,
dass neues Leben beginnt.
Wenn dann alles erfüllt ist, dann kann es auch Weihnachten werden.
Dann kann Gott kommen. Ja, Herr: Komm. Komm bald.
Amen.