Auf ein Wort / Lesepredigten
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1. Sonntag Nach Trinitatis
Trinitatis
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Palmsonntag
Sonntag Judika
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2. Sonntag vor der Passionszeit
3. So. vor der Passionszeit
4. So. vor der Passionszeit
letzter Sonntag nach Epiphanias
3. Sonntag nach Epiphanias
2. Sonntag nach Epiphanias
1. Sonntag nach Epiphanias
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Reformationstag 2021
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19. So. n. Trinitatis
Erntedank, 3. Oktober 2021
17. So. n. Trinitatis
Wiedereröffnung Kirchturm St. Marien
12. So.n. Trinitatis
11. So.n. Trinitatis
9. So. nach Trinitatis
6. So. nach Trinitatis
5. So. nach Trinitatis
4. So. nach Trinitatis
3. So. nach Trinitatis
1. So. nach Trinitatis
Trinitatis
Jubilate
Predigt zu Johannes 16, 16-23a
Liebe Gemeinde, aus den Lesereihen für diesen Sonntag habe ich diesen Abschnitt aus dem Johannesevangelium gewählt, weil ich meine, dass wir Freude brauchen. Und diese Freude hat einen einfachen Grund:
Freut euch, jetzt wisst ihr, was die Jünger Jesu damals nicht wussten: Er ist auferstanden. Der Tod kann uns nicht schrecken!
Du hast gut Reden, Johannes! Die Freude, wo ist sie denn? – so werden einige die Predigt des Johannes hineingerufen haben (und könnten Sie in meine hineinrufen).
Wenn es so ist, wie du, Johannes sagst, dann müsste doch unter uns eine ganz andere Freude sein. Doch schau dich um. Sieh die Gesichter, der Frauen und Männer. Manche werden bedrängt. Einige glauben gar nichts mehr. Einer sagte: Mit Euch Christen ist nicht mehr viel los.
Und dann sagte ein anderer:
Mir jedenfalls haben sie, die Spötter und jene, die uns nachstellen längst die Freude genommen. Die kleine Weile, von der du meinst, Jesus hätte so gesprochen, die ist längst zur unerträglichen Endlosigkeit geworden.
Ja, genau – so hört man andere dazwischenrufen.
Du kannst viel von Freude reden, die dann doch nur aufgesetzt ist, die nicht viel mit unserem Leben zu tun hat.
Sieh doch all das Elend, die Vertriebenen.
Sieh doch die Kinder in den Slums mitten in den Müllhaufen spielend, sieh doch die weinenden Mütter, die ihre Söhne beklagen.
Wenn überhaupt Freude ist, dann freuen sich die, die am Krieg verdienen.
Dann ruft eine Frau dazwischen: Mein Mann stirbt, hörst du! Der Virus hat unser Leben zerissen!
Dann ist plötzlich Stille. Schwiegen breitet sich aus. Auch Johannes schweigt.
Eine junge Frau steht auf, schaut in die Runde und spricht: Was würde Jesus jetzt sagen? Wisst ihr, das frage ich mich immer wieder, was würde Jesu jetzt sagen. Und wenn ich die Rede von Johannes richtig verstanden habe, ahnte damals Jesus schon, dass wir immer wieder der Traurigkeit erliegen können weil das Leben manchmal einfach erdrückend ist. Und wenn Jesus gesagt hat:
Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr werdet weinen und klagen, aber die Welt wird sich freuen; ihr werdet traurig sein, doch eure Traurigkeit soll in Freude verwandelt werden. Wenn er das gesagt hat – was gut zu ihm passt – und übrigens hat er bestimmt nicht so gestelzt gesprochen wie Du Johannes - ein Lächeln geht durch die Menge und auch Johannes musste lächeln –also, so spricht die Frau weiter, wenn Jesus das gesagt hat, dann meint er doch: die Traurigkeit ist zwar stark, aber sie soll nicht über uns siegen.
Die Traurigkeit hat einen Platz auch in meinem Herzen, aber sie soll nicht in der Mitte sein und alles beherrschen.
Ich glaube Jesus möchte, dass wir die Traurigkeit nicht überspielen, sondern dass wir ihr einen Platz in unserem Herzen zuweisen, die ihr gebührt.
In der Mitte, da soll anderes sein. Da soll Glaube sein und Hoffnung und Liebe. Und wenn das in der Mitte ist, dann wird auch die Freude da sein!
Da klatschen alle. Dann erhebt sich jene andere Frau, deren Mann gerade im Sterben liegt:
Aber ich kann mich nicht selbst aus dem Sumpf der Traurigkeit ziehen.
Gut, das du das sagst, antwortet die junge Frau. Wir sehen es. Und das ist wohl das wichtigste, das wir uns sehen. So wie Jesus auch die Menschen gesehen hat. Wir gehören zu ihm, wie die Weintrauben zum Weinstock! Wir sind seine Augen. Wir sehen das Leid und die Traurigkeit. Wir sehen dich. Wir wollen darum einander trösten.
Vielleicht können wir Frauen das auch besser als die Männer. Denn wir haben den Schmerz der Geburt erfahren und die Freude danach.
Höre Johannes, sagte ein Alter dazwischen, von dieser Frau kannst du noch was lernen. Schreib´s auf, das sind gute Worte!
Liebe Gemeinde,
Johannes könnte genickt haben, er könnte verblüfft gewesen sein über so viel Glaube dieser Frau wenn sich ein solches Predigtgespräch ereignet hätte. Das Gespräch hat so nicht stattgefunden. Ich habe es mir ausgedacht, weil ich glaube, dass Texte wie unser heutiger Predigttext nicht als Gelehrtenrede abgerückt von unserer Lebenswirklichkeit verlesen werden sollen. Weil die Lebenswirklichkeit zu allen Zeiten Anfechtung in sich birgt und wir deshalb darum ringen sollten, die Worte Jesu, sein Leben und Sterben und vor allem seine Auferstehung für uns verstehbar zu machen, so dass wir zu Mut und Lebensfreude kommen trotz aller Traurigkeit.
Und dass es nicht immer noch zu theoretisch bleibt, denke ich, wäre es gut, wir könnten einander etwas geben, das uns an die Freude erinnert, die einen festen Platz in der Mitte unseres Lebens haben soll.
Zum Beispiel:
Tulpen in Briefkastenschlitze stecken. Der Kassiererin eine Praline schenken. Ein Lied vom Balkon singen. Freudenbotschaften hinter Scheibenwischer klemmen. Kindern zuwinken. Für jemanden Kerzen anzünden. Irgendwas Gutes tun.
Und der Friede Gottes, der höher ist als alle Vernunft bewahre unsere Herzen und Sinne in Christus unserem Bruder. Amen.