Auf ein Wort / Lesepredigten
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Kurzpredigt zum Krippenspiel der Konfirmanden
Wir erzählen die Geburtsgeschichte Jesu alljährlich ohne genau zu wissen, wie sich das Kommen Jesu in unsere Welt tatsächlich abgespielt hat. Dass wussten auch die Evangelisten nicht genau. Sie haben es auch nicht für ZDF History aufgeschrieben, sondern für die Menschen in ihren Gemeinden. Sie wollten Hoffnung und Zuversicht verbreiten.
Das wollen wir mit einer gestalteten Erzählung in unserem Krippenspiel ebenfalls.
In diesem Jahr wollen wir unsere Hoffnung auf Frieden stärken. In der Geburtsgeschichte Jesu steckt diese tiefe Sehnsucht, dass Frieden werden kann.
Aber wie? Wo ist heute etwas davon zu entdecken?
Es ist einer jener geheimen Orte an dem die russischen ballistischen Interkontinentalraketen RS-20 einsatzbereit gehalten werden. Jede dieser Raketen hat 10 atomare Sprengköpfe. Und plötzlich stellte man fest, dass sämtliche Sprengköpfe auf den zwölf an geheimen Orten einsatzbereit gehaltenen Raketen aufgehört haben zu strahlen. Null Radioaktivität. Bei einer Untersuchung stellten die Militärtechniker entsetzt fest, dass sich das Uran und Plutonium aller Sprengköpfe in Zucker verwandelt hat. Feinster weißer Zucker. Die Sprengköpfe hatten sich in Zuckerhüte verwandelt.
Aber nicht genug damit. Der Beschuss aus Russischen Waffen auf die ukrainischen Soldaten und umgekehrt hatten nur eine Wirkung: Es waren Zuckergranaten und der weiße kristallene Staub verwandelte die Landschaft in eine weiße Pracht. Das gleiche geschah plötzlich und unerwartet in Gaza, es geschah im Jemen und überall, wo Granaten oder andere tödliche Geschosse abgefeuert wurden. Aber auch damit nicht genug. In zahllosen Fernsehkanälen in denen Talkshows liefen und in denen sich die Kontrahenten Wortgefechte lieferten kamen aus den Mündern nur Seifenblasen und zwar jedes Mal, wenn ein schlechtes Wort oder eine Verunglimpfung oder eine Lüge gesagt wurde.
Und es dauerte nicht lange, merkten die Menschen, dass sie sich nur mit wahrhaftigen und gut gemeinten Worten noch verständigen können.
Und so geschah es, das Frieden wurde.
Nein, natürlich nicht, vielmehr ist mir die weihnachtliche Friedensfantasie durchgegangen ausgelöst von einer Geschichte von Vladimir Sorokin.
Und doch will ich gerade heute, erst recht in Anbetracht der unerträglichen Kriege, der der Lügen und Inflation der Hassworte an der Friedensfantasie das unsere Welt heil wird festhalten. Und es ist kein anderer Grund als der in Jesu gelegte.
Denn der Jesus, geboren in Israel hat dort gezeigt, wie Menschen einender gerecht werden können. Und diese Botschaft wird seit zweitausend Jahren auf der Erde verbreitet.
Und ich glaube nicht an eine göttliche Intervention, die alles Tödliche in Zucker verwandelt und Worte und Gedanken in gut und böse filtert und aussortiert. Ich glaube aber dennoch daran, dass Frieden werden kann und zwar zuerst in mir selbst. ES ist möglich Ärger und gar Hass zu überwinden. Es ist möglich meine Worte mit Bedacht zu wählen. Das geht nicht immer, aber es ist möglich. Es ist möglich, meine Einstellung zu prüfen, zu verändern. Es ist möglich Frieden zu lernen. Es kann jederzeit beginnen, heute, in dieser Nacht, nicht irgendwo, sondern bei mir selbst.