Auf ein Wort / Lesepredigten
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Erntedank
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Zur Eröffnung der Friedensdekade
22. Sonntag nach Trinitatis
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21. Sonntag nach Trinitatis
20. Sonntag nach Trinitatis
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10. Sonntag nach Trinitatis 2023
7. Sonntag nach Trinitatis 2023
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Exaudi 2023
Quasimodogeniti 2023
Karfreitag 2023
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Sonntag Sexagesimae
letzter Sonntag nach Epiphanias
2. Sonntag nach Epiphanias.
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Vorletzter Sonntag
18. Sonntag nach Trinitatis
17. Sonntag nach Trinitatis
15. Sonntag nach Trinitatis
14. Sonntag nach Trinitatis
13. Sonntag nach Trinitatis
11. Sonntag nach Trinitatis
10. Sonntag nach Trinitatis/ Israelsonntag
9. Sonntag nach Trinitatis
8. Sonntag nach Trinitatis
4. Sonntag nach Trinitatis
2. Sonntag nach Trinitatis
1. Sonntag Nach Trinitatis
Trinitatis
Quasimodogeniti
Karfreitag 2022
Palmsonntag
Sonntag Judika
Sonntag Lätare
Sonntag Okuli
Friedensgebet am 25. Februar
2. Sonntag vor der Passionszeit
3. So. vor der Passionszeit
4. So. vor der Passionszeit
letzter Sonntag nach Epiphanias
3. Sonntag nach Epiphanias
2. Sonntag nach Epiphanias
1. Sonntag nach Epiphanias
1. Sonntag nach Weihnachten
Neujahr
Predigt zur Wiedereröffnung von St. Marien
Silvester 2021
1. Weihnachtstag
Christnacht
Heilig Abend
4. Advent
2. Advent
1. Advent
Ewigkeitssonntag
Vorletzter Sonntag 2021
Drittletzer Sonntag 2021
Reformationstag 2021
20. So. n. Trinitatis
19. So. n. Trinitatis
Erntedank, 3. Oktober 2021
17. So. n. Trinitatis
Wiedereröffnung Kirchturm St. Marien
12. So.n. Trinitatis
11. So.n. Trinitatis
9. So. nach Trinitatis
6. So. nach Trinitatis
5. So. nach Trinitatis
4. So. nach Trinitatis
3. So. nach Trinitatis
1. So. nach Trinitatis
Trinitatis
Predigt zu Johannes 3, 1-8
Liebe Gemeinde
Guter Geist – böser Geist – sind meine Stichworte:
Guter Geist:
Alle Menschen sind frei und gleich an Würde und Rechten geboren. Sie sind mit Vernunft und Gewissen begabt und sollen einander im Geist der Brüderlichkeit begegnen. (Allgemeine Erklärung der Menschenrechte.)
Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. (3. Mose 19,18)
Selig sind, die Frieden stiften (Mt 5,9)
Böser Geist
Die politische Korrektheit gehört auf den Müllhaufen der Geschichte. (Alice Weidel auf dem Bundesparteitag der AFD 2017)
Immerhin haben wir jetzt so viele Ausländer im Land, dass sich ein Holocaust mal wieder lohnen würde. (Marcel Grauf, Baden Württemberg)
Eine PDS-Genossin aus Berlin, Sandra L., wollte erklären, was nach der „Revolution“ zu tun sei, nachdem „wir das eine Prozent Reiche erschossen haben“.
Guter Geist: ich schaue hin, ich sehe dich, sehe, wie es dir geht
Guter Geist bei dir, bei mir: freundlich, geduldig, wahrhaftig, gütig sein.
Böser Geist: ich schaue nur auf mich
Böser Geist bei dir, bei mir: Geballte Fäuste, wütende Gesichter, verkrampfter Mund.
Guter Geist – Böser Geist – wovon bin ich ergriffen, wovon bewegt?
Ich will vom guten Geist Gottes ergriffen sein, so wie einst Petrus und die anderen, so wie wir es zu Pfingsten erinnert haben.
Ich habe Sehnsucht nach Heilung, nach Ganz sein, nach Zukunft. Ich habe Sehnsucht nach einer sich erneuernden Welt, denn ich weiß, wir müssen uns täglich erneuern lernen, uns ändern, damit wir im Geist nicht altern.
So ging es auch ihm, Nikodemus: Obwohl er zu den besseren Situierten gehört, verbeamtet ist mit festem Einkommen, Reihenhaus, das auch schon abbezahlt ist, die Kinder jeder ein eigenes Zimmer hat, Laptop sowieso und sogar noch Privatstunden in der Coronakrise, weiß Nikodemus doch auch, dass so manches im Argen liegt. Wenn er abends manchmal Politiksendungen sieht, da hat er es vor Augen: das da viel Politik gemacht wird, aber viel vor allem für die Großkonzerne, vor allem die Autoindustrie, da sie ja das Rückgrat unserer Wirtschaft sind. Und dann sieht er Berichte von Familien in Wohnblöcken, Kinder, die all das nicht haben, was seine Kinder haben, die einfach schlechter dran sind und nie rauskommen werden, wenn nicht ein Wunder geschehen würde.
Ja wo wird das hinführen? Und was sollte er tun? Und das Schlimmste wäre für ihn, wenn er sich mitschuldig machen würde. Denn für ihn als zutiefst gottgläubigen Menschen ist die zentrale Frage: wie soll ich leben, dass ich auch in das Reich Gottes komme. Er schaltet den Fernseher aus, wirft die Jacke über und geht los.
Es ist schon spät, aber er weiß, Joschua, wie sie ihn nennen, schläft noch längst nicht. Also klingelt er. Und Joschua scheint nicht überrascht, auch nicht über die angedeutete Frage. Komm rein, sagt Joschua und dann kommt Joschua auch gleich zur Sache: Du fragst mich nach meiner Besonderheit? Aber ich bin gar nichts Besonderes; du, ihr alle müsst von oben geboren werden. Ich habe nur den guten Geist Gottes eingelassen und versucht mich dem bösen Geist zu verschließen – und du, ihr alle könnt das auch.
Da steht er da und Joschua sieht seinen fragenden Blick: Der Wind bläst, wo er will und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.
Natürlich begreift er dieses Bild, weiß, dass man den Wind selbst nicht sieht, nur dessen Wirkung: das Kräuseln der Wellen, das Wanken der Bäume. Und er versteht, ja so ist es mit dem Geist, der uns ergreift, auch.
Und dann reden sie noch eine Weile und Joschua spricht vom Nichtwahrhaben wollen dessen, was er bewirkt, von der Verblendung der Menschen, vom Abwenden von Gott.
Später hat Nikodemus es seinen Kindern erzählt und die haben es weitererzählt und irgendwann wurde es aufgeschrieben.
So liebe Gemeinde kann ich mir das vorstellen, das mit Nikodemus und Jesus.
Und Sie und ich kommen in eben dieser Begegnung vor, darum habe ich sie ein wenig in unsere Gegenwart gerückt.
Gewiss wäre es auch ganz ohne politische Bezüge gegangen. Auch bei Jesus damals. Dann wäre er kein Dorn im Auge der Mächtigen, der Tempelelite, der jüdischen Obrigkeit und letztlich der Römer gewesen. Vermutlich wäre er nicht gekreuzigt worden, hätte er sich nicht gegen die Verlogenheit der Mächtigen gewandt, hätte er nicht die Tische der Geldwechsler umgeworfen, keine klaren Worte gefunden.
Mir geht es oft wie Nikodemus, dass ich sehe, was im Argen liegt, sehe oder ahne, was Jesus gesagt oder getan hätte, fühle mich aber einfach zu schwach, zu müde, zu allein, oder mag keine Konfrontation, möchte von allen gemocht werden und traue mich nicht zu sagen, was ich eigentlich sagen müsste. Oft bin ich auch verschlossen für den guten Geist Gottes. Und dabei ist es so einfach: Jesus/ Joschua würde wohl sagen: tu es einfach, folge deinem Herzen, versuche gut zu sein. Sie hin und sprich aus, was im Argen liegt.
Ja ich weiß. Ich sehe oft nicht hin, sehe auch nicht, was mein Tun oder Nichtstun bewirkt, bin mitunter wütend – denke, da müsste man mal .. das kennen Sie bestimmt.
Ich weiß nicht, ob es hilft, ein Tintenfass an die Wand zu werfen, um den bösen Geist, den Ungeist zu vertreiben.
Ich weiß nicht recht, was hilft. Vielleicht Zitate des guten Geistes:
Selig sind, die da Leid tragen; denn sie sollen getröstet werden.
Selig sind die Sanftmütigen; denn sie werden das Erdreich besitzen.
Selig sind, die da hungert und dürstet nach der Gerechtigkeit; denn sie sollen satt werden.
Selig sind die Barmherzigen; denn sie werden Barmherzigkeit erlangen.
Selig sind, die reinen Herzens sind; denn sie werden Gott schauen.
Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen.
Selig sind, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihrer ist das Himmelreich.
Selig seid ihr, wenn euch die Menschen um meinetwillen schmähen und verfolgen und reden allerlei Übles gegen euch, wenn sie damit lügen.
Und so will ich Gott trauen, auf Jesus sehen, mich dem guten Geist öffnen – das ist es, woran ich/ wir alle heute am Trinitatistag erinnert sind. Amen.