Auf ein Wort / Lesepredigten
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2. Sonntag nach Epiphanias.
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9. Sonntag nach Trinitatis
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1. Sonntag Nach Trinitatis
Trinitatis
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2. Sonntag vor der Passionszeit
3. So. vor der Passionszeit
4. So. vor der Passionszeit
letzter Sonntag nach Epiphanias
3. Sonntag nach Epiphanias
2. Sonntag nach Epiphanias
1. Sonntag nach Epiphanias
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Predigt zur Wiedereröffnung von St. Marien
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Drittletzer Sonntag 2021
Reformationstag 2021
20. So. n. Trinitatis
19. So. n. Trinitatis
Erntedank, 3. Oktober 2021
17. So. n. Trinitatis
Wiedereröffnung Kirchturm St. Marien
12. So.n. Trinitatis
11. So.n. Trinitatis
9. So. nach Trinitatis
6. So. nach Trinitatis
5. So. nach Trinitatis
4. So. nach Trinitatis
3. So. nach Trinitatis
1. So. nach Trinitatis
Trinitatis
Jubilate
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Letzter Sonntag nach Epiphanias
2. So. nach Epiphanias
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Epiphanias
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Krippenspiel am Heilig Abend 2020
Besinnung zu Heilig Abend
Gedanken zum Predigttext am 4. Advent
Wort zum Nikolaustag
Wort zum Ewigkeitssonntag
Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres
Gottesdienst zum Beginn der Friedensdekade
18. Sonntag nach Trinitatis
11. Sonntag nach Trinitatis
10. Sonntag nach Trinitatis
5. Sonntag nach Trinitatis
4. Sonntag nach Trinitatis
3. Sonntag nach Trinitatis
2. Sonntag nach Trinitatis
Christus spricht: Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und Beladen seid, ich will euch erquicken.
Das tut mir gut, diesen Satz Jesu zu lesen, zu hören. Ich glaube, das tut allen gut, die sich genauso fühlen. Das tut jenen gut, deren Pläne durcheinander und Hoffnungen geplatzt sind, das tut den Kranken gut und denen, die sie pflegen, das tut denen gut, die sich wegen ihrer Herkunft, ihres sozialen Staus, gar ihrer Hautfarbe wegen missachtet fühlen oder schlimmer missachtet werden.
Dieser Satz, über dem heutigen Sonntag stehend, tut gut.
Doch wer ist es, der diesen Satz ruft. Mit welcher Macht tut er es?
Und neben all jenen, die sich angesprochen fühlen, wen sprach er an?
Diesen Fragen will ich kurz nachgehen, sie oft nur anreißen, dies aber, damit der Satz nicht nur ein momentanes Gefühl auslöst, sondern etwas beiträgt für meinen/ unseren Glauben und mein/ unser Tun.
Wer ist es, der da ruft? Matthäus macht es deutlich indem er uns das Gebet Jesu vor Augen führt: „Alles ist mir übergeben von meinem Vater, und niemand kennt den Sohn als nur der Vater; und niemand kennt den Vater als nur der Sohn und wem es der Sohn offenbaren will.“
Das Gebet Jesu – hier erscheint es als ein Indiz für die Gottessohnschaft Jesu.
Kein Zweifel, was Jesus sagt und tut, sagt und tut er in diesem Bewusstsein. So verkündet es Matthäus, so verkündet es die Kirche, so bekennen wir es in unserem Bekenntnis.
Ich lese es, ich spreche das Bekenntnis. Doch weiß ich nicht, wie es Matthäus gemeint hat, als er es so aufschrieb und ich weiß auch nicht, was Jesu Selbstverständnis war, als er diese oder zumindest ähnliche Gebete sprach. Es gibt dazu viele Kommentare, die zu erklären versuchen. Es gibt auch viele Christen, die sagen: Das ist doch eindeutig, du musst nur glauben was dasteht. So einfach.
So einfach ist das für mich nicht. Denn wenn ich es einfach, mir zu einfach mache, dann mache ich es so, wie es mir gefällt. Für mich passt es dann, für andere ist es bitter.
Jesus ist der Sohn Gottes und mein Herr und der Herr der Welt.
So sind alle, die das nicht so sehen auf der falschen Spur. Das sind die Muslime und die Juden sowieso, von den Heiden ganz zu schweigen. Und was dann folgt, ist Verunglimpfung die im Mittelalter was die Juden anbelangt in der in Stein gehauenen Kirchensau an der Stadtkirche Wittenberg und anderen Orts gipfelt und im 20. Jhd. seine fatale Fortführung erfuhr.
Darum fühle ich mich verpflichtet, genauer hinzuschauen, nachzufragen, versuchen zu verstehen.
Wer also ist es, der ruft?
Der Sohn Gottes. Da haben die Judenchristen des ersten Jahrhunderts zu denen Matthäus gehörte, ihre aus der Geschichte des Königtums stammende Deutung:
Im Krönungsritual der davidischen Könige erhält der König durch seine Salbung Anteil an Gottes Herrschaftsrecht und wird dadurch als Sohn Gottes eingesetzt. Das so ausgedrückte Erwählungsverständnis schloss das Volk mit ein. Deshalb wird damit ganz Israel manchmal als der von Gott erwählte Sohn bezeichnet. Der Gedanke einer physischen Gottessohnschaft, wie etwa in der griechischen Mythologie, ist Matthäus und den Judenchristen fremd.
Insofern ist der, der hier ruft für Matthäus nicht Sohn Gottes im physischen Sinn, sondern im Blick auf seine Erwählung und Botschaft.
Jesus Sohn Gottes – so haben ihn dann Paulus und viele nach ihm bis zu uns heute genannt. Jesus selbst hat diesen Titel unseres Wissens nach nicht verwendet. Jesus sprach von sich eher als dem Menschensohn, der euch sagt …
Und so ist Jesus für mich einer, den ich als Sohn Gottes verstehen kann, indem ich in ihm einen sehe, der in besonderer, in herausragender, in für mich bisher unübertroffener Weise diese Sohnschaft gelebt hat. Er hat sie gelebt in herausragendem Bewusstsein von vielleicht einzigartiger Gottesnähe.
in dieser Gottesnähe hat er überzeugend gelebt, den Blinden die Augen geöffnet, die Lahmen gehen gelehrt, den Schwachen Kraft geschenkt.
Und eben jene waren die Unmündigen, die keinen Anteil an der Macht hatten, die aber in Jesus einen sahen, der von Gott ist.
Eben jene Unmündigen sind die Empfänger des Rufes von Jesus.
Und sie sind auch die Mühsamen und Beladenen. Ja es sind womöglich auch all jene, die ich eingangs nannte, die sich so angesprochen fühlen.
Hier bei Matthäus sind es, die sich Mühenden und die Belasteten.
Sich mühen, sich abplagen, sich anstrengen – hat etwas aktives.
Und das sind jene Menschen, die im Sinne Jesu weiter lebten, die dann zur Kirche wurden. Die sich mühen, die anstrengungsbereit sind, die sind gemeint, damals und durch die Zeiten.
Und da bin ich im heute und jetzt.
Ja, und da ist es auch anstrengend, sich mit einer anderen Haltung auseinander zu setzen, es ist anstrengend, die eigene Haltung zu prüfen, gar zu korrigieren. Es ist anstrengend, nicht einfach weiter zu leben, als hätte es Corona nicht gegeben. Zurück zur Normalität – das war/das ist aber doch nicht normal, wie wir leben – so meinte am Freitag im Rahmen einer Diskussion zur Zukunft unseres Planeten in der Halleschen Ulrichkirche eine Wissenschaftlerin. Wir lebten/ ja leben hochriskant, was die Ressourcen unserer Welt anbelangt. Normal ist anders.
Anders ist anstrengend.
Und so stellt sich drittens die Frage, wer sind die Adressaten von Jesu Ruf heute und wie ist sein Ruf zu verstehen.
das ist nun glaube ich gar nicht mehr so schwer:
Wir sind es, wir alle.
Und das Joch, das in sich irgendwie etwas bedrückendes hat, stellt Jesus als sanft und leicht dar.
Lasst es uns versuchen: Sanftmut, Demut, Barmherzigkeit, Gerechtigkeit zu leben.
Und lasst uns so das Verheißene erleben: Ruhe finden für eure Seelen – so sagt ER es.
Wie schön, wie wunderbar: ich sitze im Garten, der Mohn blüht die Zweige der Bäume rauschen leicht im Sommerwind, die schönen Porzellantassen meiner Mutter auf dem Tisch, ein Schale mit Kirschen die über mir in Fülle an Zweigen hängen. Die Katze streckt sich in der Sonne und Gott sitzt wieder einmal neben mir und genießt wie ich den Kaffee und die Ruhe. Und ich verstehe sein Nicken: So kann es doch viel öfter sein. Sei etwas bescheidener mit deinen Ansprüchen, mit deinem Leben und genieße die Fülle die vor deinen Augen ist.
Und wenn Du wieder bei Kräften bist, versuche zu verstehen, versuche die Demut, die Gerechtigkeit, versuche die Liebe zu leben, so wie Jesus, der dein Bruder ist.
Und der Friede Gottes …