Auf ein Wort / Lesepredigten
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Sexagesimae_2025
Septuagesimae_2025
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3. Sonntag nach Epiphanias
Silvester 2024
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Christvesper 2024
4. Advent 2024
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18. Sonntag nach TRinitatis_2024
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Silvester
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3. Advent 2024
1. Advent 2024
Ewigkeitssonntag_2023
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Zur Eröffnung der Friedensdekade
22. Sonntag nach Trinitatis
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21. Sonntag nach Trinitatis
20. Sonntag nach Trinitatis
Erntedank
11. Sonntag nach Trinitatis 2023
10. Sonntag nach Trinitatis 2023
7. Sonntag nach Trinitatis 2023
6. n. Trin
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Exaudi 2023
Quasimodogeniti 2023
Karfreitag 2023
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Palmsonntag 2023
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Sonntag Invokavit
Sonntag Sexagesimae
letzter Sonntag nach Epiphanias
2. Sonntag nach Epiphanias.
Silvester 2022
1. Weihnachtstag
Heilig Abend
3. Advent
Ewigkeitssonntag
Wort zum Volkstrauertag
Vorletzter Sonntag
18. Sonntag nach Trinitatis
17. Sonntag nach Trinitatis
15. Sonntag nach Trinitatis
14. Sonntag nach Trinitatis
13. Sonntag nach Trinitatis
11. Sonntag nach Trinitatis
10. Sonntag nach Trinitatis/ Israelsonntag
9. Sonntag nach Trinitatis
8. Sonntag nach Trinitatis
4. Sonntag nach Trinitatis
2. Sonntag nach Trinitatis
1. Sonntag Nach Trinitatis
Trinitatis
Quasimodogeniti
Karfreitag 2022
Palmsonntag
Sonntag Judika
Sonntag Lätare
Sonntag Okuli
Friedensgebet am 25. Februar
2. Sonntag vor der Passionszeit
3. So. vor der Passionszeit
4. So. vor der Passionszeit
Predigt zu Matthäus 14, 22ff
Gnade sei mit euch …
Mitunter sind mir biblische Texte fremd. Ganz anders der heutige. Ich fühle mich hinein gezogen in diese Erzählung, als ginge es um mich:
22 Und alsbald trieb Jesus seine Jünger, in das Boot zu steigen und vor ihm hinüberzufahren, bis er das Volk gehen ließe.
23 Und als er das Volk hatte gehen lassen, [a]stieg er allein auf einen Berg, um zu beten. Und am Abend war er dort allein.
Als Jünger frage ich mich, warum er uns weggeschickt hat. Es schien, als wollte er uns los sein.
Warum fährt er nicht mit uns gemeinsam hinaus.
Vielleicht will Jesus auch nur allein sein. Es ist ja nicht das erste mal, dass er sich zurückzieht. Er steigt sicher auf den Berg. Da ist er gewiss allein. Und da hat er eine fantastische Aussicht.
ich kenne das ja auch. Ab und an brauche ich eine andere Sicht. Wenn mir alles zu viel ist, die Kleinigkeiten des Alltags mich nerven …
24 Und das Boot war schon weit vom Land entfernt und kam in Not durch die Wellen; denn der Wind stand ihm entgegen.
Jetzt wäre es schon wirklich nicht schlecht, wenn Jesus hier wäre.
Wir könnten jede Hand gebrauchen bei diesem Sturm, bei dem, was uns in Gefahr bringt. Naja und einer der Wasser zu Wein verwandeln kann und Kranke heilt, der würde schon auch mit diesem Sturm zurechtkommen.
Jetzt ist Jesus aber nicht hier und die anderen schauen auf mich. Dann nennen sie mich auch noch Petrus – den Fels, als ob mir´s nichts ausmachen würde, wenn sich der See in einen Todespfuhl verwandelt. Ich bin auch nur ein Mensch. Ja klar, ich habe einige Erfahrung. Ich habe mich auch dafür entschieden, Entscheidungen für andere treffen zu können. Aber so rasch heran ziehende Unwetter gab es früher selten. In letzter Zeit doch öfter.
Die anderen sind wie gelähmt. Sie schauen alle auf mich.
25 Aber in der vierten Nachtwache kam Jesus zu ihnen und ging auf dem See.
26 Und als ihn die Jünger sahen auf dem See gehen, erschraken sie und riefen: [a]Es ist ein Gespenst!, und schrien vor Furcht.
Wissen Sie, es ist mir im Nachhinein schon unangenehm.
Sie werden denken, da war der solang mit Jesus unterwegs, hat so viel mit ihm erlebt. Der ist eigentlich schon von berufswegen so überzeugt von der Sache Jesu. Und dann erkennt er ihn nicht.
Aber sogleich redete Jesus mit ihnen und sprach: Seid getrost, ich bin's; fürchtet euch nicht!
Als ich diese vertraute Stimme hörte, eine Stimme voll Sanftmut und Stärke, da wusste ich: Er ist es.
Petrus aber antwortete ihm und sprach: Herr, bist du es, so befiehl mir, zu dir zu kommen auf dem Wasser.
29 Und er sprach: Komm her! Und Petrus stieg aus dem Boot und ging auf dem Wasser und kam auf Jesus zu.
Ja, in diesem Moment, wusste ich, alles ist möglich und nichts und niemand kann mich von meinem Glauben abbringen.
30 Als er aber den starken Wind sah, erschrak er und begann zu sinken und schrie: Herr, hilf mir!
Ja, ich habe ihn, Jesus, nicht mehr im Blick gehabt und sah plötzlich die Wellenberge um mich, war plötzlich wieder in der rauen Wirklichkeit – da sank ich ein – ich war am Ertrinken.
Jesus aber streckte sogleich die Hand aus und ergriff ihn und sprach zu ihm: Du Kleingläubiger, warum hast du gezweifelt?
32 Und sie traten in das Boot und der Wind legte sich.
33 Die aber im Boot waren, fielen vor ihm nieder und sprachen: Du bist wahrhaftig Gottes Sohn!
Er zog mich heraus. Und was er sagte, klang nicht vorwurfsvoll, wie es sich jetzt vielleicht anhört, eher traurig.
Eher warum ich denn an ihm gezweifelt habe.
Ich weiß bis heute keine Antwort darauf, aber kennen Sie das nicht auch?
Kennen Sie das nicht? Seenot ist doch kein Einzelfall. Seenot gibt es so oft:
Seenot im Leben. Das Schiff des Lebens in Not:
die Gesundheit, die Partnerschaft, die Beziehung zu anderen. Der Tod der eigenen Eltern oder überhaupt eines geliebten Menschen.
Plötzlich kommt alles ins Wanken.
Doch wie stark ist mein Glaube oder überwiegt der Zweifel?
Jesus sagte mir das auf den Kopf zu: Du zweifelst – warum?
Aber unüberhörbar für alle, die im sinkenden Boot sitzen, sagt er das Entscheidende:
Seid getrost, ich bin’s, fürchtet euch nicht!
Sie, die sie hier sitzen, hören Sie das auch:
„Seid getrost, ich bin’s, fürchtet euch nicht!“?
Trauen Sie diesem Jesus? Trauen Sie seinem Wort?
Fällt es auf Ihren Seelengrund?
Gern möchte ich diesem Wort trauen, Gelassenheit leben und ausstrahlen, doch stattdessen überkommt mich oft die bohrende Frage:
O Gott, wo bist Du? Wo bleibst Du – heute?
Warum ich? Warum auch das noch? Ich verstehe das nicht: Du siehst es doch, Gott, all die Verzweifelten die zu sinken drohen. Du siehst sie doch alle, die jetzt vom Winter in den Flüchtlingslagern an der türkischen Grenze überrascht wurden, die in Zelten oder zwischen Ruinen hausen und außer einen mitfühlenden Blick der Reporter nichts geschenkt bekommen. Du siehst doch das Bangen der Menschen in der Ukraine und in Russland. Niemand dieser bangenden Menschen braucht Krieg und doch ist er wieder in den Bereich des Möglichen gerückt. Sieh doch, o Gott, die Menschen auch in unserer Stadt, die aus welchen Gründen auch immer die Konfrontation suchen und eher einen Geist des Unfriedens säen wollen. Und ich bin mitten in Deiner Welt, die von Sturm und Unwetter, von Dummheit und Ignoranz der Supermänner bedroht ist.
Als mir Angst war, rief ich den Herrn an und schrie zu meinem Gott.
so lese ich es im Psalm und will dies Gebet nicht nur als liturgischen Teil eines Gottesdienstes verstehen.
Und ich möchte dem Jesuswort trauen: „Seid getrost, ich bin’s, fürchtet euch nicht!“?
Wüsste ich nicht, wie viele ihm getraut haben, trotzdem, dass es aussichtslos erschien, ich wüsste nicht, ob ich die Kraft habe.
Beredtes Beispiel ist für mich immer wieder Dietrich Bonhoeffer, der in aussichtsloser Lage und auch zweifelnd an Gott und sich selbst dennoch auf die grundsätzliche Geborgenheit Gottes traute und sich nicht korrumpieren ließ und widerstand.
Es gäbe einige prominente Beispiele noch aufzuführen.
Gestern aber gedachten wir gerade des Lebens von Rudolf Köppe. Und ich meine auch darin dieses Vertrauen, die Hoffnung, ja den Glauben zu sehen, dass ich von Gott gehalten bin.
In diesem Glauben, denke ich, hat er auch die Kraft bekommen, sich als Lehrer in der DDR nicht vereinnahmen oder gar korrumpieren zu lassen. Die Folge war freilich keine Karriere, vielmehr Entlassung und Versetzung. Und auch da gäbe es einige zu nennen, die nicht populär geworden sind, aber gewiss in Gottes Buch der Gerechten stehen.
Ich brauche solche Menschen, die so einen Glauben haben. Und vielleicht bin ich es ja, vielleicht Sie, wir, die andere auffangen in Stürmen des Lebens mit unserer rettenden Hand. Vielleicht können wir es sein, die für andere richtungweisend sind, nicht mit großen Worten und gesten, eher in dem wir etwa Kerzen entzünden, uns für etwas einsetzen, nicht gegen etwas, in dem wir Farbe bekennen und Frieden stiften …
Ob wir das schaffen?
Wenn uns (wieder einmal) der Wind ins Gesicht bläst
und das Lebensboot wankt?
Ja, wir teilen miteinander den Kleinglauben.
vielleicht aber auch den Mut, das Vertrauen,
in die Arme des Messias zu fallen, von Gott gehalten und herausgezogen zu werden wie einst Petrus, der zu fels für seine Gemeinde wurde.
Gott, wenn es Nacht wird in mir oder um mich herum,
komm mir entgegen und sprich dein:
Sei getrost, ich bin’s, fürchte dich nicht!“
Amen.