Auf ein Wort / Lesepredigten
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Zur Eröffnung der Friedensdekade
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2. Sonntag nach Epiphanias.
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9. Sonntag nach Trinitatis
8. Sonntag nach Trinitatis
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2. Sonntag nach Trinitatis
1. Sonntag Nach Trinitatis
Trinitatis
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Karfreitag 2022
Palmsonntag
Sonntag Judika
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Friedensgebet am 25. Februar
2. Sonntag vor der Passionszeit
3. So. vor der Passionszeit
4. So. vor der Passionszeit
letzter Sonntag nach Epiphanias
3. Sonntag nach Epiphanias
2. Sonntag nach Epiphanias
1. Sonntag nach Epiphanias
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Predigt zur Wiedereröffnung von St. Marien
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Vorletzter Sonntag 2021
Drittletzer Sonntag 2021
Reformationstag 2021
20. So. n. Trinitatis
19. So. n. Trinitatis
Erntedank, 3. Oktober 2021
17. So. n. Trinitatis
Wiedereröffnung Kirchturm St. Marien
12. So.n. Trinitatis
11. So.n. Trinitatis
9. So. nach Trinitatis
6. So. nach Trinitatis
5. So. nach Trinitatis
4. So. nach Trinitatis
3. So. nach Trinitatis
1. So. nach Trinitatis
Trinitatis
Jubilate
Miserikordias Domini
Ostern
Karfreitag
Gründonnerstag
Sonntag Judika
Sonntag Lätare
Sonntag Reminiszere
Sonntag Estomihi
Sonntag Sexagesimae
Letzter Sonntag nach Epiphanias
2. So. nach Epiphanias
1. So. nach Epiphanias
Epiphanias
2. So. nach Weihnachten
1. Weihnachtstag
Krippenspiel am Heilig Abend 2020
Besinnung zu Heilig Abend
Gedanken zum Predigttext am 4. Advent
Wort zum Nikolaustag
Wort zum Ewigkeitssonntag
Vorletzter Sonntag des Kirchenjahres
Gottesdienst zum Beginn der Friedensdekade
18. Sonntag nach Trinitatis
11. Sonntag nach Trinitatis
10. Sonntag nach Trinitatis
5. Sonntag nach Trinitatis
Predigt zu Lukas 5, 1-11
Es ist ein Gefühl, das ihn schon seit längerem umtreibt. Morgens ist es sein erster und abends sein letzter Gedanke: Irgendetwas muss anders werden. Kauf dir doch mal was Neues, hat ihm seine Frau gesagt, als er sich ihr offenbarte. Mal was Modisches, nicht immer dieses steingrau oder mausgrau oder betongrau. Mehr Farbe würde dir gute stehen. Vielleicht solltest du mal zu einer Farbberatung gehen. Er hat darauf nur gelächelt. Das sei doch etwas für Frauen, meinte er. Aber danke, dass du dich so sorgst. Dann kauf dir ein Fahrrad, oder mach meinetwegen den Motoradführerschein. Wir können uns auch ein neues Auto zulegen, wenn es unbedingt was Neues sein muss. Ja das kam ihm auch schon in den Sinn. Aber es war mehr als das. Es war etwas Substanzielleres, das ihn umtrieb. Nein nicht dass er mit seiner Ehe unzufrieden war. Und den Arbeitgeber nochmal wechseln so kurz vorm Ruhestand, kommt für ihn auch nicht in Frage. … Irgendetwas müsste anders werden. Aber was und wodurch. Im Grunde waren es die Verhältnisse, aus denen er nicht herauskam. Er konnte nun mal nicht studieren, hatte irgendwie immer die Chancen verpasst, andere waren schneller, blickiger als er. So ist das nun mal. Es kann ja nicht nur Gewinner geben. Gott hatte ihn offensichtlich nicht als Gewinner auserkoren.
Ja, und dann geschah es. Er wusch gerade die Netze aus, als sich eine Menge Menschen ans Ufer drängte. Sie wollten den Wanderrabbi hören. Und dieser sprach ihn an, er brauche eines seiner Bote. Ja, warum nicht. Da stieg Jesus in eines der Boote, das ihm, Simon gehörte, und bat ihn, ein wenig vom Land wegzufahren. Und der Rabbi setzte sich und lehrte die Menge vom Boot aus. Und als er aufgehört hatte zu reden, sprach er zu ihm, zu Simon: Fahre hinaus, wo es tief ist, und werft eure Netze zum Fang aus! Und Simon antwortete und sprach: Meister, wir haben die ganze Nacht gearbeitet und nichts gefangen; aber auf dein Wort will ich die Netze auswerfen. Und als sie das taten, fingen sie eine große Menge Fische und ihre Netze begannen zu reißen.
Alles versucht haben, etwas zu fangen, jede Nacht hinausgefahren, gehofft, geschuftet und am Morgen eine klägliche Ausbeute. Es reicht gerade so zum Überleben. Noch in der letzten Nacht war das Netz fast leer. Seine Hoffnung war auch am Ende. Was soll werden? Wohin gehen, wenn es so weiter geht. Keine Zukunft, nicht für ihn, nicht für seine beiden Jungen, nicht für die anderen aus dem Dorf. Und dann dieser merkwürdige Rabbi. Ja, er kann gut reden. Fast hätte er gesagt, er hat gut Reden, doch dann nach diesen Worten, die ihn beeindruckt hatten dies: Fahr hinaus. Und er sagte es in so tiefer Überzeugung, dass ihm gar nichts anderes übrig blieb. Allem Anschein zum Trotz, aller Erfahrung zum Trotz dann das: eine große Menge Fische und ihre Netze begannen zu reißen.
Das kann er keinem erzählen. Das glaubt ihm niemand. Dort wo nichts mehr zu hoffen war, wo der See einfach nur schwarz und tief ist, da machte er seinen größten Fang, allen seinen Widersachern und den Spöttern zum Trotz! Plötzlich gehörte er zu den Gewinnern. Wem das sagen? Allen, alle Welt soll es wissen: Es gibt immer noch etwas zu hoffen, auch über der größten Tiefe, wo nichts zu sein scheint, gibt es etwas von Gott für das Leben zu erwarten!
Ja, es allen sagen, das soll, das muss, das wird er tun.
Aber nicht nur das muss er weitersagen und von dieser Erfahrung erzählen. Es war noch etwas, das ihn seitdem nicht mehr losgelassen hat.
Es war diese Sehnsucht, die er hatte, dass etwas anders werden müsse und es war sein Unglaube, dass da nichts mehr passieren würde. Er hatte im Grunde nichts mehr gehofft.
Und das war es auch, warum er sich so schuldig gefühlt hatte. Und als er nach diesem Fang Jesus gegenüberstand, warf ihn diese Erkenntnis einfach um. Und das verblüffende war, dieser Jesus ging nicht darauf ein. Er sagte einfach: Fürchte dich nicht! Von nun an wirst du Menschen fangen.
Kein Wort zu seinen Zweifeln, kein Wort zu seiner Antriebslosigkeit, kein Wort zu seiner Bequemlichkeit. Denn ja, es stimmt irgendwie, er hatte es sich auch in seinem Selbstmitleid bequem gemacht.
Dieser Jesus schaute ihn an. Und in seinem Blick war nichts Vorwurfsvolles. Sein Blick war voller Verstehen, als wüsste er wie es einem wie ihm geht. Und sein Blick war so mutmachend. Es war ein Blick, der nach vorn, nur nach vorn gerichtet war. Als würde er die Zukunft für ihn, den Fischer Simon schon sehen, wie er andere lebendig fangen wird – hatte er das gesagt? Wie war das Wort, das er zu ihm sagte? Zogreo – nein nicht lebendig fangen, sondern Menschen beleben. Andere wird er beleben. Ja wie er selbst durch den Blick Jesu belebt wurde, so will er auch andere beleben.
Und so ging er mit ihm.
Ja, liebe Gemeinde, das ist ein Stück der Lebensgeschichte des Simon Petrus und auch irgendwie ein Stück meiner Lebensgeschichte und vielleicht auch ein Stück Ihrer Lebensgeschichte.
Und es ist der kraftvolle Keim der Hoffnung, den Jesus Simon, dem Fischer und auch mir und vielleicht auch manch anderem bis heute ins Herz gegeben hat. Es ist der Keim der Hoffnung, den Jesus nicht müde wird, auszusäen.
Nein, es sind nicht unbedingt die großen Wunder, die sich vormittags um 9.53 Uhr ereignen oder zu einem anderen X-beliebigen Zeitpunkt von dem manche Bekehrten sprechen und denen ich früher staunend zugehört habe.
Es ist dieser Keim, der manchmal durch Begegnungen und Erfahrungen austreibt und neues Leben, mitunter neue Leidenschaft hervorbringt.
Und auf diesen Keim der Hoffnung möchte ich setzen alle Tage.
Amen.