Auf ein Wort / Lesepredigten
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1. Sonntag Nach Trinitatis
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Wiedereröffnung Kirchturm St. Marien
12. So.n. Trinitatis
11. So.n. Trinitatis
9. So. nach Trinitatis
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5. So. nach Trinitatis
4. So. nach Trinitatis
3. So. nach Trinitatis
1. So. nach Trinitatis
Predigt zu Jona 1
Du hast die Wahl – so sagt Gott, als er bereits in seiner Tür steht. Nein, das stimmt nicht. Du hast natürlich nicht die Wahl, denn ich finde, du solltest gehen. Du musst gehen. Denn wenn du nicht gehst, wüste ich nicht recht, wer es sein sollte, wer ihnen sagen sollte, dass sie verblendet sind.
Also Mache dich auf und geh in die große Stadt Ninive und kündige ihren Bewohnern mein Strafgericht an! Denn ihre Bosheit schreit zum Himmel, ich kann sie nicht länger mit ansehen!«.“
Nie im Leben, antwortet Jona und will die Tür zuschlagen. Dann aber besinnt er sich. Es ist immerhin Gott, der da vor ihm steht. Und auch wenn es ein anderer wäre, so wäre es ungehörig, einfach einem die Tür vor der Nase zuzuschlagen. Gut, sagt Jona, komm rein, sag mir einfach nur, weil es mich interessiert, wie du auf mich kommst. Aber dass es gleich klar ist, ich werde nicht gehen.
Doch du wirst, sagt Gott, denn Du bist, ach das kann ich nicht einfach erklären. Du musst mir vertrauen, dass genau du der richtige bist. Aber lass uns nicht streiten. Lass uns lieber Deine Sachen packen. Und schon geht Gott in Jonas Schlafzimmer. Packt ein paar Hosen, Socken, Waschtasche, die Zahnbürste und das Nötigste in einen Rucksack, gibt ihn Jona. Der steht da mit offenem Mund und weiß nicht was er sagen soll. Stumm und ziemlich sauer auf Gott geht er los. Gott ruft noch hinterher: Es tut mir leid. Wir reden, wenn du zurück bist. Ich weiß grad keine andere Lösung.
Aber das hört Jona schon gar nicht mehr.
Am Hafen angekommen steigt er natürlich nicht auf die Fähre, die ihn ans andere Ufer bringt um dann weiter nach Ninive zu kommen. Er kauft eine Schiffspassage nach Tarsis.
Ach, würde Gott am liebsten laut rufen, ich hab’s geahnt, aber wie unsinnig ist das denn, wegzulaufen und dann noch vor mir. Ich bin doch immer mit dabei.
Und gern würde Gott Jona erklären, warum es so sein muss. Es geht doch nicht, dass Gott am Himmel Leuchtbuchstaben erscheinen lässt und den Leuten in Ninive aufzeigt, was im Argen liegt. Er kann nicht einfach Banner vom Himmel oder Kirchturm abrollen, dafür braucht Gott schon Leute wie Jona und Norbert und Robert und Beate.
Um Menschen zu überzeugen braucht es mehr, als eine himmlische Intervention. Zumal selbst das viele gar nicht wahrhaben wollen. Dass der Mai nicht nur mal zufällig eine Schlechtwetterphase war, sondern das alles was mit dem Klima zu tun hat – wer das nicht begreifen will, der will es nicht begreifen. Da kann Gott nichts machen. Gott kann nur Menschen inspirieren, etwas zu tun. Dass sie ein Buch übers Klima schreiben, nachdenken, erkennen, dass sie was tun müssen.
Aber nun zu Jona – der muss dahin. Irgendeine Intervention erlaubt sich Gott dann doch – ein bisschen Wind kommt Gott gerade recht. Und die Seeleute merken auch sofort, woher der Wind weht und schrecken Jona auf, der sich ganz unten im Schiff verkrochen hat, in seiner Schmollecke aus der er gar nicht heraus will: Hey, tufen sie, jetzt bist du dran. Doch Jona tut, als höre er nichts, als schliefe er. Doch die Seeleute belassen es nicht bei lieblichen Weckrufen. Ein Eimer Wasser und Jona war hellwach und pitschnass.
V 8ff: o stellten sie ihn zur Rede: »Komm, sag uns, warum uns dieses Unglück getroffen hat! Was machst du hier? Aus welchem Land kommst du, und zu welchem Volk gehörst du?«
9 Jona antwortete: »Ich bin ein Hebräer und verehre den HERRN, den Gott des Himmels, der das Land und das Meer geschaffen hat.«
10 Dann verriet er ihnen, dass er vor Gott auf der Flucht war. Die Seeleute bekamen noch mehr Angst und machten Jona Vorwürfe: »Warum hast du das getan?
11 Was sollen wir jetzt mit dir machen, damit das Meer uns nicht länger bedroht?« Denn die Wellen türmten sich immer höher auf.
12 Da sagte Jona: »Werft mich ins Meer! Dann wird es sich beruhigen und euch verschonen. Ich weiß: Dieses Unwetter ist nur durch meine Schuld über euch gekommen.«
13 Die Seeleute ruderten mit aller Kraft, um doch noch an Land zu gelangen. Aber sie schafften es nicht, weil der Sturm immer heftiger tobte.
14 Da schrien sie zum HERRN: »Ach, HERR, lass uns nicht umkommen, wenn wir jetzt das Leben dieses Mannes opfern müssen! Bestrafe uns nicht wie Mörder, die unschuldiges Blut vergießen! Denn du hast es ja so gewollt.«
15 Sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Sofort legte sich der Sturm.
Aber der HERR ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte.
2 Und Jona betete zu dem HERRN, seinem Gott, im Leibe des Fisches
3 und sprach: Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst, und er antwortete mir. Ich schrie aus dem Rachen des Todes, und du hörtest meine Stimme.
Das ist die Geschichte von Jona – nein nicht ganz. Sie wissen, am Ende spie ihn der Fisch wieder aus und Jona ging nach Ninive.
Ist die Jonageschichte nicht auch irgendwie meine, vielleicht auch Ihre?
Eigentlich wissen, was dran ist, dass es sein muss, weglaufen nichts bringt. Die Auseinandersetzung um eine Sache, um anderer Menschen willen, muss mitunter sein. Und die Aussicht auf Gelingen ist gering und ich fühle mich gar unverstanden, vielleicht gekränkt. Und so tauche ab, resigniere, ziehe mich zurück in meine Schmollecke, in den hintersten Winkel des Schiffes.
Decke übern Kopf, nichts sehen und hören.
Da, in solchen Momenten braucht es einen, der mich weckt, der mich heraus zieht aus der Schmollecke. Einen, der die Richtung weist. Der Kapitän ruft mich: »Was liegst du hier herum und schläfst? Los, steh auf und ruf zu deinem Gott…“
Und da merke ich, dass ich es bin, von dem etwas abhängt. Ja, ich bin schuld, dass es so ist, gebe ich weinerlich zu. Aber was soll ich schon tun? Die da oben machen doch was sie wollen und Gott macht mit mir auch, was er will.
Gut, du oder Gott haben es so gewollt. Und da plötzlich werfen sie mich ins kalte Wasser. Aber ich ertrinke nicht. Der Fisch verschluckt mich. Plötzlich Dunkelheit um mich herum. Keiner mehr, dem ich etwas vorjammern kann, keiner, der mich auf andere Gedanken bringt. Nein, ganz auf mich zurück geworfen bin ich.
In diesem Moment der Verlassenheit, des auf mich geworfen seins bleibt nur eins – ein einziges Gegenüber. Ich bete.
Drei Tage und drei Nächte im Leib des Fisches. Und ihm und mir wurde klar, dass Gott nicht den Tod will, nicht den Tod Jonas und nicht den der Stadt Ninive, dass Gott ihn retten will wie alle Menschen in Ninive und mich und Euch alle.
Drei Tage war Jesus im Grab und dann kam die Auferstehung. Und alle Welt kann sehen, dass Gott niemals einen aufgibt und keine Stadt aufgibt und die Welt nicht aufgibt.
Daran bin ich mit der Jonageschichte erinnert. Und ich versteh, dass es mitunter diese schmerzhaften Orte und Momente des auf sich geworfen seins braucht um eine innere Wandlung durchzumachen.
Und ich vertraue darauf, dass Gott mich mit allen Mitteln aus der Tiefe herausholt, damit ich lebe.
Ich hoffe immer wieder darauf, weil ich es erfahren habe.
Amen.