Auf ein Wort / Lesepredigten
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Gedankenspiel zu Römer 8, 31b-39
Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. 34 Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja mehr noch, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt. 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 Wie geschrieben steht: »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.« 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserm Herrn.
Liebe Gemeinde,
Gern möchte ich mit Ihnen diese Gewissheit des Paulus teilen
und weis zugleich um die Schwierigkeit an den allgütigen Gott zu glauben.
Dennoch ein Versuch:
Da steht er vor dem Gerichtssaal, wartet darauf, aufgerufen zu werden.
Über der großen Holztür jener Satz den er schon die ganze Zeit des Wartens immer und immer wieder gelesen hat: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“
Diesen Satz vor sich hinsprechend nimmt er sich vor, hinein zu gehen.
Warum muss er sich diesen Satz eigentlich immer wieder selbst vorsagen? Warum sich diesen Satz so ins Gedächtnis schreiben?
Hat er Angst vor Fragen, die seine Sicherheit, seinen Glauben erschüttern können?
Gewiss hat er Angst vor diesen Fragen und sie werden ihm gestellt werden.
Sie werden ihn fragen:
Warum hast du geschwiegen, als das Unrecht zum Himmel schrie?
Wo warst Du, als Frau H. dich dringend brauchte und du ihr versprochen hast, sie brauche nur anzurufen?
Und dein Kind, hast Du es ganz vergessen, wie oft hast du versäumt ihm ein Lied vorzusingen, mit ihm zu spielen, für es da zu sein? Ja ja ja, es Stimmt alles, ich bin schuldig, ruft er verzweifelt und merkt zugleich, das er ja immer noch nicht aufgerufen wurde.
Da berührt ihn jemand:
Wer will dich, Auserwählter Gottes beschuldigen – so hört er plötzlich eine gütige Stimme. Gott ist doch hier der gerecht macht.
Da schaut er sich um und blickt in ein gütiges Gesicht
Aber wie soll das gehen, fragt er jenen, der ihm freundlich zuspricht, zurück.
Jetzt ist doch alles geschehen und lässt sich nicht wieder rückgängig machen.
Kein Wort, das gesagt ist, lässt sich zurückrufen. Kein Schweigen ungeschehen machen. Vieles lässt sich nicht mehr ändern.
Es ist verdammt viel falsch gelaufen!
Ja, es ist verdammt viel falschgelaufen in dem zurückliegenden Jahr, in der zurück liegenden Zeit, entgegnet der andere. Die Menschen finden nicht zueinander. Der Instinkt der Macht und des Egoismus scheint immer wieder die Oberhand zu bekommen.
Du bist nicht der Einzige der hinter seinem wahren Menschsein oft genug zurückgeblieben ist. Aber lass uns die Hoffnung nicht aufgeben. Lass uns an das Gute glauben, darauf hoffen, auf das Potential, das in jedem Menschen steckt!
Dann betreten sie den Gerichtssaal.
Doch es ist ganz anders, als er es sich vorgestellt hat.
Keine Anklagebank, keine Verteidiger, keine Zeugen, kein Richter.
Und ich dachte, es ist ein Gericht und da wird sich entscheiden, ob ich verdammt werde oder nicht – so hallt seine Frage durch den Raum.
Was für ein Gott sollte es sein, der verdammt, so fragt jener andere.
Es gibt bei Gott keinen Prozess nachdem ein Mensch verworfen wird.
Aber was wird aus all dem, was da falsch gelaufen ist, so fragt er zurück?
Komm mit, ich zeige dir etwas, sagt jener mit dem gütigen Gesicht.
Dann stehen sie vor einem Tisch mit einem großen unendlichen Buch.
Es ist das Buch des Lebens. Hier hinein wird alles geschrieben, was gut war. Es ist ein Buch des Lebens, ein Buch des Heilvollen, ein Buch des Lichtes.
Und all das andere, so fragt er überrascht und ungläubig?
Hast du noch immer nicht verstanden, dann erinnere dich: Hatte es Euch allen nicht Paulus aufgeschrieben, habt ihr es nicht vernommen?
Da begriff er, was er einst hörte:
Weder Tod noch Leben, weder Engel, noch Mächte, noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges,
weder Hohes noch Tiefes noch eine andere Kreatur kann uns scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
Sollten das tatsächlich keine leeren Worte sein, soll das nicht nur eine Formel sein, die oft genug bemüht wurde. Sollte es wahr sein. Sollte es für ihn und alle gelten?
Wenn es wahr wäre ….
Er spürt, wie dieser Gedanke sein Herz erwärmt, wie er sich getröstet, gestärkt fühlt und so seinen Weg gehen will.
Ja. ich wünsche uns allen, das wir verstehen, dass wir den Worten des Apostels trauen, dass wir des Heils gewiss werden und unseres Gottes, der keinen Menschen verwirft, sondern jede und jeden mit gütigen Augen sieht.